Die Fraktionen von FDP, SPD und CDU in der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte sprechen sich für eine Ehrung von Esther Bejarano aus. Nach der Auschwitz-Überlebenden soll in Hamburgs-Mitte ein Platz oder Ort benannt werden.
Bei der Benennung von Orten und Plätzen nach Verstorbenen wird in Hamburg üblicherweise eine Karrenzeit nach dem Tod eingehalten. Aus Sicht der Deutschland-Koalition soll aber bereits jetzt nach einem würdigen Ort gesucht werden, denn die Stadtentwicklung in der Hafencity, am Grasbrook aber auch in der Innenstadt könnten die Gelegenheit bieten einen solchen Ort in die Planungen mit einzubeziehen und entsprechend zu gestalten.
Aus Sicht der Deutschlandkoalition aus SPD, CDU und FDP soll hierzu im Austausch mit allen demokratischen Parteien ein Ort gefunden werden, der die Erinnerung an Esther Bejarano, ihr Wirken und ihre Botschaften aufrechterhält.
„Esther Bejarano, eine der wichtigsten Zeitzeuginnen des ‚Dritten Reichs‘, wurde als Jugendliche in ein Vernichtungslager gesteckt und dies war die Grundlage für einen lebenslangen und stoischen Kampf gegen Nationalsozialisten, Antisemiten, Menschenhasser und Völkermörder. Sie hat Bücher geschrieben, Interviews gegeben, ist in Talkshows aufgetreten und Jugendlichen ihre Erfahrungen mitgeteilt. Bejarano setzte sich gegen das Vergessen ein und nun liegt es an uns dies fortzuführen und zu forcieren. Ein guter Start hierfür ist beispielsweise die Benennung eines Platzes im Neubaugebiet Grassbrook nach Bejarano.“
Dian Diaman, stellv. Vorsitzender FDP-Fraktion
„Esther Bejarano lebt in ihrem Engagement gegen Rechts und in ihrem unermüdlichen Wirken gegen das Vergessen weiter. Einen Ort für das angemessene Gedenken an diese außergewöhnliche Persönlichkeit zu finden, ist nun gemeinsame Aufgabe von Politik und Gesellschaft.“
Oliver Sträter, Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Fraktion
„Mit dem Tod der Wahlhamburgerin Esther Bejarano, Trägerin der Biermann-Ratjen-Medaille, Trägerin des Verdienstkreuzes I. Klasse und des Großen Bundesverdienstkreuzes, um nur einige Auszeichnungen zu nennen, haben wir eine bewundernswerte Persönlichkeit und ein menschliches Vorbild verloren, die sich selbst als „Hamburgerin“ gesehen hat. Sie hat uns auch und gerade im Bezirk Hamburg-Mitte aktiv bei der Ausgestaltung der ‚Woche des Gedenkens‘ geholfen. Um mit ihren Worten zu sprechen: ‚Ihr müsst alles wissen, was damals geschah. Und warum es geschah.‘ Nur so kann ein Gedenken auch mit Leben gefüllt werden.“
Dr. Gunter Böttcher, Vorsitzender CDU-Fraktion