Das Rotlichtmilieu nicht in die Schwarzarbeit drängen!

Timo Fischer fordert die Öffnung der Prostitutionsstätten

Die FDP-SPD-CDU-Koalition in Hamburg-Mitte fordert die Wiederöffnung der Prostitutionsstätten. Ihren Antrag beschloss der Hauptausschuss der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte Anfang September 2020.

Schon seit März sind Bordelle und andere Prosititutionsstätten in Hamburg geschlossen. Auf einer Demonstration machten Sexarbeiter*innen bereits auf die prekäre wirtschaftliche Situation aufmerksam, in die sie das Verbot der Prostitution bringt. Sie haben kein Einkommen mehr aus ihrer Arbeit. Durch das monatelange Arbeitsverbot sind Existenzen bedroht, viele stehen vor dem Nichts.

Es werden auch Bedenken lauter, dass sich durch das Verbot das Problem der illegalen Prostitution weiterhin verschlimmert. Aber eine Kontrolle der Besucher*innen oder die Einhaltung von Hygienemaßnahmen sind in der der Illegalität nicht möglich.

Sexarbeiter*innen nicht zu Sozialhilfeempfänger*innen machen!

Die Hamburger Sexarbeiter*innen haben bereits vor einigen Wochen ein entsprechendes Hygienekonzept vorgelegt, das unter anderem Masken, Kondome, abstandswahrende Sexstellungen und weitere Hygienemaßnahmen vorsieht. Davon hat sich auf Timo Fischer, Fraktionsvorsitzender der FDP-Fraktion, überzeugt: „Die Entkriminalisierung der Prostitution ist eine Errungenschaft der sexuellen Selbstbestimmung. Das Verbot der legalen Prostitution fördert illegale Sexarbeit. Nur legale Betriebe können den Schutz der Prostituierten vor dem Coronavirus sicherstellen. Bordelle müssen mit anderen Betrieben gleichgestellt werden. Deshalb fordern wir die Wiederöffnung der Prostitutionsstätten.“

Sabrina Hirche (SPD) ergänzt: „Das Gewerbe der Prostitution ist eines der ältesten. Die Frauen in den Bordellen (auf St. Pauli) haben sich intensive und fundierte Gedanken gemacht, wie eine sichere Wiederaufnahme der Arbeitstätigkeit möglich ist. An diesen Jobs hängen Existenzen, Familien. Es wird Zeit, sie hier nachdrücklich zu unterstützen, ihrer Arbeit wieder nachgehen zu können.“ Gunter Böttcher (CDU) sagt: „Wir kommen mit unserem Antrag der sinnvollen Forderung ‚Lieber legal und kontrolliert – als illegal und unkontrolliert‘ nach. Mit sinnvollen Hygienekonzepten können viele Gewerbetreibende versuchen, in dieser Zeit der Pandemie wieder einen Schritt zurück zum ‚normalen‘ Geschäftsbetrieb zu machen.“

Hauptausschuss fordert den Bezirksamtsleiter auf, sich für die Öffnung einzusetzen!

Der Senat wird aufgefordert, Sexarbeit nicht länger zu kriminalisieren. Den Beschluss des Hauptausschusses des Bezirksamts Hamburg-Mitte ist hier dokumentiert.

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Timo Fischer
Timo Fischer
Fraktionsvorsitzender

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