Die Koalition aus FPD, SPD und CDU in der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte setzt sich mit Nachdruck für die Behebung der mangelhaften ärztlichen Versorgung im Bezirk Hamburg-Mitte ein. Angesichts der dringenden Notwendigkeit, eine adäquate medizinische Betreuung für alle Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen, stellt die Koalition einen Antrag zur Einrichtung eines runden Tisches mit Vertretern des Bezirksamts, der Sozialbehörde, der Kassenärztlichen Vereinigung und ggf. weiteren Akteuren.
Die Ungleichheit in der Verteilung der medizinischen Versorgung ist eine Herausforderung, der wir mit gezielten Maßnahmen begegnen müssen. Es ist an der Zeit, den Ärztemangel im Hamburger Osten anzugehen und eine gerechte Zugänglichkeit zu gewährleisten. Wir müssen die Attraktivität der Stadtteile erhöhen, um die Niederlassung von Ärzten zu fördern.
Dian Diaman, stellv. Fraktionsvorsitzender
Der Ärztemangel in Hamburg-Mitte stellt eine ernsthafte Herausforderung dar, die dringend angegangen werden muss. Bürgerinnen und Bürger dürfen nicht länger unter einer unzureichenden medizinischen
Versorgung leiden. Die aktuelle Situation führt zu unzumutbaren Wartezeiten für Termine, eingeschränkter Verfügbarkeit von Fachärzten und einem hohen Druck auf die verbleibenden medizinischen Einrichtungen. Insbesondere in einwohnerstarken Stadtteilen im Hamburger Osten und auf der Elbinsel Wilhelmsburg ist die Versorgung ausbaufähig und führt zu berechtigter Kritik seitens der Anwohnenden. In Mümmelmannsberg kann aktuell lediglich zweimal wöchentlich eine Sprechstunde, die sich ausschließlich an Eltern mit Säuglingen richtet, angeboten werden. Auch in Billstedt fehlt es seit langem an einer ausreichenden ärztlichen Versorgung für Kinder im Vorschul- und Schulalter. Auch in Wilhelmsburg ist der Druck hoch, die unklare Lage um das Krankenhaus Groß Sand erschwert die Situation ebenfalls.
Gerade Jugendliche und Kinder im Bezirk Hamburg-Mitte leiden unter den derzeitigen Umständen. Kindervorsorgeuntersuchungen können nicht für alle Kinder gewährleistet und angeboten werden,
umliegende Stadtteile kämpfen mit ähnlichen Situationen und so kommt es vor, dass regelmäßig Kinder und Eltern in umliegende Städte verwiesen werden. Für einen Bezirk wie Hamburg-Mitte mit einer hohen
Anzahl von Kindern im betroffenen Alter ist dieser Zustand untragbar. Gerade die Sicherstellung von Notfallversorgung und kinderspezifischen Untersuchungen sollte oberste Priorität auf Seiten der
medizinischen Akteure haben. Ein Runder Tisch kann hier schnell zu einem zielgerichteten Austausch und der Feststellung der Bedarfe beitragen.